Uhlenbach (Selke)

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Uhlenbach
Kleiner Uhlenbach (Oberlauf)
Bachmündung in die Selke

Bachmündung in die Selke

Daten
Gewässerkennzahl DE: 56842
Lage Uhlenbachtal, Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Selke → Bode → Saale → Elbe → Nordsee
Quelle in Friedrichsbrunn
51° 41′ 32″ N, 11° 3′ 12″ O
Quellhöhe 550,2 m ü. NHN[1]
Mündung bei Silberhütte in die SelkeKoordinaten: 51° 37′ 36″ N, 11° 5′ 5″ O
51° 37′ 36″ N, 11° 5′ 5″ O

Rechte Nebenflüsse Großer Uhlenbach, Schäferbach oder -graben
Durchflossene Stauseen Friedrichsbrunner Gondelteich
Gemeinden Friedrichsbrunn

Der Uhlenbach, im Oberlauf kleiner Uhlenbach ist ein linker Nebenfluss der Selke im Unterharz in Sachsen-Anhalt.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberlauf
Der Uhlenbach wird aus einem System kleiner und kleinster Bäche gespeist, die teils einer festgelegten Quelle, teils einem Quellgebiet entspringen. Als eigentlicher Ursprung des, anfangs noch Kleiner Uhlenbach genannten, Baches gilt ein Quellgebiet zwischen Friedrichsbrunner Gondelteich und Friedrichsbrunn, wo sich zwei Hauptarme bilden. Wenige hundert Meter vor dem Gondelteich mündet ein weiterer Bach rechtsseitig in den Kleinen Uhlenbach. Kurz danach wird dieser im Oberlauf durch den durchgeflossenen Friedrichsbrunner Gondelteich aufgestaut, den er südwestlich fließend wieder verlässt. Nach dem Auftreffen auf eine 461 m hohe Erhebung knickt der Bach fast rechtwinklig nach Südosten ab.

Der Bach fließt im weiteren Verlauf am linksseitigen, 469,1 m hohen Uhlenstein vorbei. Etwas flussabwärts mündet ein aus mehreren Armen entspringender Bach in den Kleinen Uhlenbach. Im Unterlauf knickt dieser nach Südwesten ab. Gleichzeitig mündet ein weiterer Bach und für eine kurze Strecke teilt sich der Kleine Uhlenbach in mehrere Arme, die nach etwas der Hälfte des verbleibenden Flusslaufes wieder zusammenfließen.

Unterlauf

Fischtreppe und Sohlgleite am Unterlauf des Uhlenbachs

In der Nähe der Burg Erichsberg mündet der Große Uhlenbach rechtsseitig in einen kleinen Stauteich am Forsthaus Uhlenstein, der den Gebirgsbach Kleiner Uhlenbach aufstaut. Von hier ab heißt der Bach nur noch Uhlenbach. Dieser ist Bestandteil des Fließgewässerprogramms des Landes.

Der Bach fließt weiter durch das Uhlenbachtal. Im Verlauf mündet der Schäferbach in den Uhlenbach. Hinter dem Bahnhof Silberhütte kreuzt der Uhlenbach die Selketalbahn, wo eine Fischtreppe und Sohlgleite gebaut wurde. Kurz darauf mündet der Bach bei Silberhütte an Fließkilometer 52,0 linksseitig in die Selke.

Unfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Uhlenbach kam es in den letzten Jahren mehrfach zum Fischsterben.[2]

So wurde am 29. September 2006[3] der Ablauf des Brachmannsberger Teichs mit einer Stahlplatte zum Aufstauen des Teichs unterbrochen. Dadurch fiel der Uhlenbach auf mehreren km Länge trocken.[2] In der Folge kam es zu einem Fischsterben.[3]

Am 31. August 2008 kam es durch eine Havarie an der Reinigungsanlage in Straßberg kam es auf ca. 1,2 km Länge erneut zu einem Fischsterben im Uhlenbach und nach der Einmündung in diese, auch in der Selke. Die Zone des Fischsterben erreichte in der Selke noch einmal etwa 2,2 Kilometern Länge.[2]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Baches rührt vom Mittelhochdeutschen Wort Ule her. Dies bezeichnet die Eule.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sauberes Wasser aus dem Uhlenbach für die Selke. andre-luederitz.de
  • Karl Friedrich Vollrath Hoffmann: Deutschland und seine Bewohner: ein Handbuch der Vaterlandskunde für alle Stände. Band 1. S. 399; Textarchiv – Internet Archive.
  • Angeln an Teiche und Seen im Nordharz
  • Lorenz Dobler: Der Einfluß der Bergbaugeschichte im Ostharz auf die Schwermetalltiefengradienten in historischen Sedimenten und die fluviale Schwermetalldispersion in den Einzugsgebieten von Bode und Selke im Harz. Dissertation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (DNB).
  • Maurer: Aufgrabungen „am Mönchehofe“ im Harz. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 2, 1892, S. 15 (zlb.de).
  • Verhandlungen des Botanischen Vereins für die Provinz Brandenburg, 1906, Botanischer Verein der Provinz Brandenburg; archive.org.
  • Forsthaus Uhlenstein
  • Wilfried Ließmann: Historischer Bergbau im Harz. 3. Auflage. Springer, Berlin 1997, ISBN 3-540-31327-3.
  • Robert Wohlers, Herausgegeben vom Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt: Talsperren in Sachsen-Anhalt. 2. Auflage. mitteldeutscher verlag, Halle (Saale) 2010, ISBN 978-3-89812-677-9.
  • Elfriede Ulbricht: Das Flussgebiet der thüringischen Saale. 1. Auflage. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1957.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Uhlenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. amtliche topographische Karte von Sachsen-Anhalt (TK 1:10 000 Farbe)
  2. a b c Detlef Horenburg: Fischsterben im Uhlenbach hat juristische Folgen. In: Mitteldeutsche Zeitung. Band 32, Nr. 06.08.2008, 6. August 2008 (online [abgerufen am 18. April 2011]).
  3. a b Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Fachbereich 4; SALIX – Büro für Ökologie und Landschaftsplanung (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet „Selketal und Bergwiesen bei Stiege“ und den dazugehörigen Ausschnitt des EU-SPA „Nordöstlicher Unterharz“. Land Sachsen-Anhalt, vertreten durch das Landesamt für Umweltschutz, Halle Oktober 2010 (536 S., lau.sachsen-anhalt.de [PDF; abgerufen am 5. Juni 2023]).